Geschichte des Kastanienhofes

1932 wurden etwa 200 Hektar (ha) Land von dem Hofgut Schloss Münchweiler losgelöst und der Rheinischen Siedlungsgesellschaft in Bonn zur Errichtung von zwölf Erbhöfen übertragen. Die Großeltern von dem aktuellen Betriebsleiter übernahmen eine Siedlerstelle mit der Größe von 16 Hektar. In den Folgejahren wurde das Land ackerfähig gemacht: Dem Roden von Hecken und Bäumen folgte die Drainierung sämtlicher Flächen. Bis zum Ende des 2. Weltkrieges war der Hof vollständig kultiviert und bezahlt.

1954 wurde ein neuer Milchviehstall mit 20 Plätzen gebaut und der alte Kuhstall als Schweinestall eingerichtet (40 Plätze). Bis 1968 konnte die Betriebsfläche auf 68,5 ha ausgedehnt werden.

Durch den Bau eines Boxenlaufstalls in den Jahren 1972-74 mit 78 Liegeplätzen und der Einstellung der Schweinemast ging der Betrieb Fontaine in einen reinen Milchviehbetrieb über.

Ein Großbrand vernichtete 1983 den alten Kuhstall sowie das darüber liegende Heu- und Strohlager. Das Folgejahr stand im Zeichen des Wiederaufbaus.

1990 zerstörte der Sturm Wibke gut 55% (15 Hektar) der forstwirtschaftlich genutzten Fläche. Das Aufforsten zog sich über die anschließenden fünf Jahre hinweg. Weiterhin waren die 90er Jahre geprägt durch den Bau eines neuen Melkstandes mit Abnahmeautomatik, einer Melkerwohnung, sowie der Ausdehnung der landwirtschaftlichen Nutzfläche (LN) durch Pachtung auf 115 ha.

1991 wurde der Hof an den heutigen Betriebsleiter überschrieben und fortan offiziell als Kastanienhof bezeichnet.

Um der Leistungssteigerung der Milchkühe nachzukommen, wurfde 1993 Milchquote (92.000 kg) zugepachtet.

Düstere Marktaussichten in Verbindung mit politisch geförderter Extensivierung veranlassten zuletzt Investitionen in alternative Betriebszweige:

Eine Fotovoltaikanlage erzeugt seit Winter 2005 auf dem Dach der Kuhstalls Strom mit einer Spitzenleistung (Peak) von 30 Kilowattstunden (kWh) pro Stunde.

2008 trat nach abgeschlossener Berufsausbildung der Sohn Josef in den Betrieb ein. Um eine zusätzliche Arbeitskraft auszulasten soll der Betrieb erweitert werden. Nach 7 monatiger Planungs- und Entscheidungsphase steht fest, dass der Betrieb um eine Hof-Biogasanlage (BGA) erweitert werden sollte.

2009 setzten wir mit Hilfe der Firma PlanET Biogastechnick GmbH den Plan der Biogasanlage in die Tat um, im Dezember produzierten wir den ersten Strom und speisten ihn in das öffentliche Netz ein.

2010 verlegten wir eine Wärmeleitung von der BGA: Wohnhaus und Mietwohnung werden fortan von der überschüssigen Abwärme der BGA geheizt.

2011 besichtigen wir zahlreiche Ställe in ganz Deutschland und bringen mit Hilfe eines Ingenieurbüros unsere Vorstellungen von einer tiergerechten Unterkunft für unsere Milchkühe zu Papier. Fest steht: Es soll ein automatisches Melksystem installiert werden.